Restart mit Bernhard Behr

Der 1. Vorsitzende des Kreisimkerverbands Peter Otten mahnt die Vereine auf den Kreisversammlungen immer wieder, sich verstärkt um Nachwuchs zu bemühen. Er unterstreicht diesen Wunsch mit der Bekanntgabe des Altersdurchschnitts in den einzelnen Vereinen. Der BZV Grevenbroich nimmt dabei mit einem Schnitt von 78 Jahren den unrühmlichen Spitzenplatz ein. Der Verein hat gerade noch sieben Mitglieder.

Am Rande der Kreisversammlung im Herbst 2006 beschließen Thomas Krauß und Bernhard Behr, den BZV Grevenbroich wieder zu beleben. Als Bernhard Behr den damaligen Vorsitzenden Heinrich Schmitz anruft, um ihn darüber zu informieren, sagt dieser, dass er, da zwei Mitglieder kurz hintereinander verstorben und zwei weitere ausgetreten seien, die Vereinsunterlagen an den Landesverband geschickt und den Verein abgemeldet habe.

Bernhard Behr ruft daraufhin umgehend dort an und erklärt die neue Sachlage. Er erreicht mit Unterstützung von Peter Otten, der dem BZV Grevenbroich drei Mitglieder aus dem Imkerverein Hochneukirchen ausleiht, dass die Abmeldung zurückgenommen wird.

Am 25.2.2007 treffen sich dann Bernhard Behr, Elke und Thomas Krauß, Heinz-Willi Elsen, Claudia und Günther Kohnke, Helmut Reichboth sowie Joseph Müller und beschließen, den Verein weiterzuführen. Den Vorsitz übernimmt zunächst Bernhard Behr.

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Anton Schulzen RBZ-Redakteur

Als Bienenfachmann erlangte Anton Schulzen einen hohen Bekanntheitsgrad in ganz Deutschland und darüber hinaus. Einen Großteil seiner Schaffenskraft widmete er dem Bienenzuchtverein der Rheinprovinz. Dieser Verein gab die Rheinische Bienenzeitung heraus, das älteste Imkerfachblatt Deutschlands, das ab 1850 zunächst unter dem Titel Vereins-Blatt des Westfälisch-Rheinischen Vereins für Bienen- und Seidenzucht erschien.

Ab 1. Februar 1895 ist Schulzen Redakteur und Herausgeber des Fachblatts und auf seinen Antrag hin erfolgte die Änderung des Titels in „Rheinische Bienenzeitung (RBZ)“. In seiner 37jährigen Amtszeit als Herausgeber konnte Schulzen die Auflage des Fachblatts von 2.100 auf 13.000 steigern.
Die Zeitschrift erschien monatlich und hatte einen Umfang von ca. 16 doppelseitig bedruckten Blättern je Ausgabe. Assistiert wurde Schulzen bei der Herausgabe der Zeitschrift bis 1918 u.a. vom Hauptlehrer Johann Flohe, der unter der Rubrik Bienenwirtschaftliche Streifzüge in vielen Ausgaben der Zeitschrift aus der Heimat berichtete.

Auch der Gustorfer Lehrer Johann Hahn engagierte sich bei der RBZ. Aufgrund seiner poetischen Ader verfasste er zahlreiche Gedichte zum Bienenwesen, die regelmäßig in der RBZ erschienen und ihm den Titel unser Hofpoet einbrachte.

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Bienenfresser in Grevenbroich

Von dem eigentlich in Südeuropa verbreitet vorkommenden prächtig gezeichneten Vogel, gibt es in Grevenbroich seit einigen Jahren mehrere kleine Brutkolonien. Bienenfresser nutzen Steilufer und die am Rande des Braunkohlentagebaus häufigen Abbruchkanten, um ihre bis zu 2 m tiefen Brutröhren anzulegen.

Pair of Merops apiaster feeding

Sie ernähren sich ausschließlich von mittelgroßen bis großen Fluginsekten. Gerne fangen die Bienenfresser auch stechende Insekten, die durch kräftiges Schlagen auf die Ansitzäste „entstachelt“ werden. Dieser Vorliebe verdanken sie ihren Namen.


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Heinrich Schmitz

Lehrer Heinrich Schmitz aus Barrenstein übernimmt von Anfang der 80er bis 2006 das Amt des 1.Vorsitzenden aus Pflichtbewusstsein.

Er verwaltet den Verein, erledigt die nötigen Formalitäten und sorgt so dafür, dass der Verein weiter existiert. Bei Bedarf werden für die Mitglieder Carnica Reinzuchtköniginnen besorgt, deren Anschaffung vom Landesverband bezuschusst wird. Er sieht für die Imkerei in Grevenbroich jedoch keine Zukunft.

Als Rudi Reich, eine imkerliche Institution im Raum Grevenbroich und vielen durch seine jahrzehntelange Präsenz auf Märkten bekannt, 1982 mit der Bienenhaltung beginnt, empfiehlt ihm der Kreisvorsitzende Christian Schmitz, nicht in den BZV Grevenbroich einzutreten. Er könne dort das Imkern nicht erlernen, da man sich nur einmal im Jahr zur Hauptversammlung treffe. Haupttagesordnungspunkte seien die Völkermeldung und das Kassieren der Beiträge.

Der Verein hat während der kommenden 25 Jahre ungefähr zehn Mitglieder.


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Varroamilbe in Deutschland

Mitte der 70er Jahre gelangt die Varroa, der weltweit bedeutendste Bienenschädling, als blinder Passagier auf zu Versuchszwecken eingeführten asiatischen Honigbienen nach Deutschland.[1. Forscher rätseln über Bienensterben (Die Welt, 25.04.03)]

Varroamilbe

Die stecknadelkopfgroße Milbenart lebt parasitär auf den Bienen oder deren Brut. Ohne geeignete Maßnahmen durch die Imker, die den Milbenbefall unter der Schadensschwelle halten, können die Bienenvölker nicht überleben.

Die Grevenbroicher Vereinsmitglieder erfahren von der Varroamilbe aus der Bienenzeitung. Die ersten Exemplare findet man zunächst nur selten in den Bienenvölkern. Erst Mitte der 80er Jahre wird die Milbe zu einem echten Problem. Das Thema beherrscht in der Folgezeit jede Versammlung, weil wirksame und bienenschonende Behandlungskonzepte fehlen. Gegen die zunächst eingesetzte Chemie werden die Milben schnell resistent. Heute gibt es bewährte alternative Behandlungskonzepte.

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Zucker

Den Imkern wird bis in die 70er Jahre mit Eisenoxyd, später mit Oktosan vergällter steuerfreier Einwinterungszucker zugestanden. Da viele Imker gemäß der damaligen Betriebsweise Waben aus dem Brut- in den Honigraum hängen, ernten sie häufig zartrosafarbenen Frühhonig, der nicht genießbar und damit unverkäuflich ist. Die meisten Imker haben dann auf dieses Steuergeschenk verzichtet und sich ihren Einwinterungszucker zum vollen Preis im Handel besorgt.