Schlägt man den Jahrgang 1895 der Rheinischen Bienenzeitung auf, stellt man – im Vergleich zu den vorhergehenden – eine Besonderheit fest: Fast jedes Heft bringt ein Gedicht des Lehrers Johannes Hahn. Geboren wird Hahn am 28. September 1856 in Hülchrath, ist ab 1881 Hauptlehrer in Gustorf und Gründungsmitglied des BZV Grevenbroich. Ab 1895 gehört er zum festen Mitarbeiterstab der Rheinischen Bienen-Zeitung unter dem neuen Redakteur Anton Schulzen. Die zahlreichen Gedichte, die er bis zu seinem frühen Tod im Juli 1912 schreibt und veröffentlicht, bringen ihm den Titel unser Hofpoet ein.
Mit Vorliebe verwendet Hahn die Form des Dialogs zwischen Bienenvater und Bienlein – wie er die Biene liebevoll nennt. Seine Gedichte sind Ausdruck einer ganz tiefen Zuneigung zu den Bienen. Man spürt, wie der Dichter die Tierchen hinauf heben möchte auf die Ebene des menschlichen Gesprächs. Und dennoch: Das fingierte Gespräch kann den Abstand zwischen Mensch und Tier nicht überbrücken; letztlich führt der Imker Selbstgespräche und bleibt am Bienenstand einsam.
Hahn hat aber nicht nur eine poetische Ader. Der in der Bevölkerung allseits geschätzte Hauptlehrer agitiert heftig gegen die ungerechte und ungleiche Bezahlung der Pädagogen in Gustorf und Gindorf.