Volksentwicklung und Bienengesundheit

Schlussfolgerungen für die Völkerführung

Seminar für Fortgeschrittene mit Dr. Gerhard Liebig

Sonntag, der 14. April 2019, 10.30 – ca. 15.00 Uhr incl. Kaffeepause

Auerbachhaus der Stadt Grevenbroich, Stadtparkinsel

Anmeldungen per E-Mail unter info-an-bendbienen@gmx.de

Wir kennen eine große Anzahl von Krankheiten, die bei der Honigbiene auftreten. Es gibt welche, die ausschließlich die Brut befallen, und andere, die nur den erwachsenen Bienen zusetzen. Das Bienenvolk ist von der Natur so eingerichtet, dass es mit allen Krankheiten zurechtkommt oder zurechtkommen kann. Eine Ausnahme ist die Varroose. Deshalb müssen Völker regelmäßig gegen die Varroamilbe behandelt werden.
Im Bienenvolk leben Tausende von Bienen hautnah zusammen. Wenn einzelne Bienen oder Larven erkranken ist die Ansteckungsgefahr riesengroß, auch deshalb, weil der Aufenthaltsort der Bienen gleichzeitig Lagerstätte für die Vorräte und „Pflegeheim“ ist. Die Vorräte werden brutnestnah gelagert bei Temperaturen von über 30 °C. Dennoch verderben sie nicht. Die Verhältnisse im Bienenvolk sollten eigentlich besonders den Mikroorganismen, Pilzen und Bakterien ausgezeichnete Wachstums- und Vermehrungsbedingungen bieten. Dass Bienenvölker unter diesen Verhältnissen dennoch gesund bleiben (können), macht deutlich, dass sie die Ansteckungsgefahr in der Regel (voll) unter Kontrolle haben.

Wenn auch nicht immer. Völker können krank werden und zwar so stark, dass sie unter der Krankheit leiden und sogar an ihr zugrunde gehen. Von erkrankten und verstorbenen Völkern geht ein erhöhter Infektionsdruck aus. Durch Verflug und Räuberei können Krankheitserreger in andere Völker übertragen werden.

Die Erreger der meisten Krankheiten kommen in jedem Bienenvolk vor. Der Ausbruch vieler Krankheiten wird durch folgende Faktoren begünstigt:

  • mangelhafte Wabenhygiene
  • Futtermangel (Hunger)
  • besonders bienenwidriger Standort
  • bienenungünstiger Witterungsverlauf

Gegen das Wetter kann der Imker nichts tun. Das müssen er und seine Bienenvölker so nehmen wie es kommt. In der Regel ist auch nichts zu befürchten, wenn das Wetter im Winter oder Frühjahr Kapriolen schlägt. Wenn Futterversorgung und Volksstärke stimmen, kommt das Bienenvolk mit den Unbilden des Wetters gut zurecht.

Wenn Probleme auftreten, hapert es häufig an der Wabenhygiene. In den Brutwaben können sich Krankheitserreger leicht einnisten, deswegen dürfen sie nur begrenzte Zeit in den Völkern verbleiben. Die jährliche Erneuerung der Waben des Brutraumes gelingt leichter, wenn mit Absperrgitter geimkert und im Honigraum dasselbe Rähmchenmaß verwendet wird wie im Brutraum. Zur Prophylaxe gehört auch darauf zu achten, dass ein Bienenvolk nie unter Futtermangel leiden muss.

Die Arbeiterinnen produzieren einen Speichel mit antibiotisch wirkenden Stoffen. Dieser Speichel wird von ihnen multifunktionell eingesetzt.

Wo der Speichel versagt, hilft der Putztrieb weiter. Er ist eine weitere Generalwaffe des Bienenvolkes, die sich nicht nur auf das Sauberhalten der Bienenwohnung versteht, sondern auch eingesetzt wird, um kranke Larven und Puppen zu beseitigen, und zwar rechtzeitig, bevor der Erreger sich vermehren kann. Das gelingt allerdings nicht immer. Dann kann sich der Putztrieb nachteilig auswirken. Die putzenden Bienen können sich bei der Beseitigung von toter Brut und toten Bienen sowie beim Auflecken des Kotes kranker Bienen anstecken, selbst erkranken und die Krankheit weitergeben.

Auch für diesen Fall hat die Natur vorgesorgt. In der Regel verlassen kranke und alte Bienen von sich aus den Stock und gehen außerhalb zugrunde. Dieses Verhalten mindert das Ansteckungsrisiko erheblich und kommt besonders während der Brutperiode zur Geltung. Bei erkrankten Völkern kann ein hoher Bienenumsatz zur Selbstheilung führen.

Pflanzen(tausch)börse am Schneckenhaus

Sonntag, 07.04.2019 11:00 bis 16:00 Uhr

Auf dem wunderschönen Gelände rund um das Schneckenhaus bietet der Förderverein Grünes Klassenzimmer Grevenbroich e.V. zusammen mit dem Bienenzuchtverein Grevenbroich allen Gartenliebhabern, Hobbygärtnern und Naturfreunden zum vierten mal die Möglichkeit, überzählige Sämereien, Jungpflanzen, Stauden, Kräuter oder Ableger von Gehölzen aus dem eigenen Garten oder von Zimmerpflanzen zu tauschen oder gegen eine geringe Spende abzugeben.

Jürgen Nicolin von der Baumschule Nicolin zeigt Obstbäume in den verschiedenen Stammformen (Hoch-, Halbstamm, Busch, Spalier) und informiert über Gehölze für den eigenen Garten.

Erkunden Sie bei einem Spaziergang das Gelände, schauen Sie den Imkern beim „Blick ins Bienenvolk“ über die Schulter und informieren sich über bienenfreundliche Pflanzen.

Oder: Genießen Sie einfach bei Kaffee und Kuchen die erblühende Natur. Nicht nur die „kleinen“ Besucher können sich ein Flaschengewächshaus bauen und es mit einer Blumenmischung oder Kräutern besäen.

Wenn Sie mit einem eigenen Stand teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bei Ralf Dietrich vom Schneckenhausteam unter 02181-9199 oder Ralf.Dietrich@stadtbetriebe-grevenbroich.de an. Eine Plane oder einen Tisch zur Präsentation ihrer Gartenschätze sollten Sie mitbringen. Schubkarren für den Transport stehen zur Verfügung.

Bitte denken Sie daran, dass Sie vor dem Haupteingang zum Schneckenhausgelände nicht parken dürfen. Nutzen Sie die umliegenden Parkplätze z.B. auf der Straße „Am Ständehaus“ oder kommen Sie einfach mit dem Rad oder zu Fuß.