Johannes Flohe – Der Streifzügler

Im Jahr 1903 übernimmt Johannes Flohe das Amt des 1. Vorsitzenden. Er ist neben Schulzen und Hahn eine weitere herausragende Persönlichkeit aus der Gründerzeit des Vereins.

Von 1885 bis 1922 unterrichtet er als Lehrer an der Volksschule in Orken, ab 1899 als Hauptlehrer. Sein Bienenhaus befindet sich zur Freude der Kinder direkt auf dem Schulgelände. Über seinen Großvater weiß der Grevenbroicher Reinhold Stieber folgendes Anekdote zu berichten: “Wenn Honig geschleudert wurde, bekamen die Schüler ein Stück Weißbrot – zur damaligen Zeit eine Sensation – und darauf einen Strich frischen Honig.”

Neben dem Hofpoeten Hahn ist auch Flohe ab 1896 regelmäßig Mitautor der Rheinischen Bienenzeitung. Bis 1918 kommentiert er in seinen Bienenwirtschaftlichen Streifzügen aus der Heimat fast jeden Monat in einem schriftstellerischen Marathonlauf aktuelle Ereignisse der Imkerwelt. Dabei nimmt er in seiner Kolumne mit viel Humor und Ironie Bezug auf Artikel aus anderen Fachzeitschriften und aus Tageszeitungen. So kann er sich z.B im Rahmen einer Abhandlung über die Heilwirkung von Bienengift bei Rheuma folgende Bemerkung nicht verkneifen:

Ähnliche Wirkung wird wohl jeder Imker in seiner Praxis noch viel auffälliger beobachtet haben, dass nämlich selbst Leute von angeborener Langsamkeit infolge von Bienenstichen plötzlich recht schnell laufen konnten.

In der Festschrift des Landesverbands aus dem Jahr 1899 heißt es über den Streifzügler:

Flohe ist ein klarer Kopf, der gleichzeitig die nicht häufig zu findende Gabe besitzt, seinen Gedanken charakteristischen Ausdruck durchs Wort zu verleihen.

Über viele Jahre (1908-1922) ist er Vorstandsmitglied des Bienen- und Seidenzuchtvereins der Rheinprovinz und hat bis dahin wahrscheinlich auch das Amt des Vereinsvorsitzenden in Grevenbroich inne.

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